Die Krankenkassen sollen den Gesundheitsfonds nicht länger missbrauchen können. “Es gibt eine problematische Entwicklung, die wir kurzfristig...
Berlin/Hamburg. Die Krankenkassen sollen den Gesundheitsfonds nicht länger missbrauchen können. "Es gibt eine problematische Entwicklung, die wir kurzfristig abstellen werden", sagte der Präsident des Bundesversicherungsamts (BVA), Josef Hecken, der Deutschen Presse-Agentur. Durch den Fonds und den krankheitsorientierten Milliardenausgleich zwischen den Kassen wurden leicht Kranke zu schweren Fällen gemacht, haben Kassenmitarbeiter Ärzte gedrängt, noch einmal "genau" die Diagnose zu bestimmen.
Nach Informationen des Abendblatts wurden dazu Mitarbeiter der Kassen zu Ärzten geschickt, die den Medizinern beim neuen Ausfüllen der Abrechnungen, dem Codieren der Patienten halfen. Dafür bekamen die Ärzte ein Honorar, die Kassen wiederum mehr Geld aus dem Fonds.
Bezahlen müssen am Ende alle Versicherten. BVA-Präsident Hecken drohte: "Sollte es im Hinblick auf den Fondsstart bei einzelnen Kassen ab dem letzten Quartal 2008 zu gravierenden Sprüngen in den Diagnosen gekommen sein, erwägen wir, bei der Berechnung der Zuweisungen für diese Kassen die Diagnosen aus den ersten drei Quartalen 2008 fortzuschreiben."