Berlin. Unmittelbar von dem Euro-Sondertreffen gestern Abend in Brüssel sind die internationalen Finanzmärkte auf steile Talfahrt gegangen. Der Euro rutschte mit zeitweilig 1,2615 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Ende August 2010. Hauptbelastungsfaktor ist laut Experten die für den 17. Juni angesetzte Neuwahl in Athen und Spekulationen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung.
Händler befürchteten zudem, dass die beiden Euro-Schwergewichte Deutschland und Frankreich beim Krisenmanagement nicht auf einen Nenner kommen könnten. Zankapfel sind vor allem die Euro-Bonds. Während der neue französische Präsident François Hollande für gemeinsame Anleihen ist, lehnt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) diese ab. "Die deutsche Haltung zu Euro-Bonds ist eine gefestigte Haltung, die sich auch im Juni nicht ändern wird", hieß es gestern in Regierungskreisen mit Blick auf den EU-Gipfel am 29. und 30 Juni.