Die FDP will die Wehrpflicht aussetzen. Das betonte die verteidigungspolitische Sprecherin Elke Hoff gegenüber dem Hamburger Abendblatt.
Hamburg. Nach der Verkürzung der Wehrpflicht auf sechs Monate dringt die FDP auf weitere Schritte zu einer Berufsarmee. Die Verkürzung sei für die Liberalen „ein Kompromiss“, sagte die verteidigungspolitische Sprecherin Elke Hoff dem Hamburger Abendblatt. „Unverändert halten wir als Partei daran fest, dass die Wehrpflicht ausgesetzt werden sollte.“
Die FDP stehe zum dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Kompromiss, betonte Hoff. „Wir werden am Ende der Legislaturperiode sehen, wie erfolgreich der sechsmonatige Wehrdienst umgesetzt wurde.“ Die Verteidigungspolitikerin fügte hinzu: „Wir werden ihn dabei konstruktiv mit eigenen Ideen unterstützen und wollen den gemeinsamen Erfolg.“
Das Abendblatt-Interview mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) machte sich dagegen für den Erhalt der Wehrpflicht stark. „Die Verkürzung der Wehrpflicht ist kein Einsteig in den Ausstieg“, sagte er dem Hamburger Abendblatt (Dienstag). „Wir haben das neue Konzept verantwortungsvoll gestaltet. Die Bundeswehr, die Gesellschaft und die jungen Menschen sollen erheblichen Nutzen aus dieser Zeit ziehen.“ Guttenberg betonte: „Für mich ist wichtig, dass wir die Wehrpflicht entsprechend fortentwickeln.“ Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche einen Gesetzentwurf gebilligt, nach dem Wehrpflichtige künftig nur noch ein halbes Jahr ihren Dienst verrichten müssen. Auf den Gesetzentwurf hatte sich die schwarz-gelbe Koalition nach monatelangem Streit geeinigt.