Frankreich ist als erstes europäisches Land zu Luftangriffen auf die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak bereit. Dies verkündete Außenminister Laurent Fabius.
Paris. Frankreich ist als erstes europäisches Land zu Luftangriffen auf die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak bereit. Dies verkündete Außenminister Laurent Fabius. „Wenn nötig, werden wir uns an einem Militäreinsatz beteiligen“, sagte Fabius am Mittwoch in einer Rede. Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, gegen diese „transnationale Gefahr“ vorzugehen, die auch europäischen Boden erreichen könne. Fabius und Präsident François Hollande reisen am Freitag in den Irak und planen für Montag eine Konferenz über Maßnahmen, um die sunnitische Terrormiliz zu stoppen.
Diese hat große Teile des Irak, aber auch von Syrien unter ihrer Kontrolle. In der Nacht zum Donnerstag will US-Präsident Barack Obama seine Strategie gegen die Extremisten in einer Rede an die Nation darlegen.
Frankreich hatte bereits zugesagt, sich an einer von den USA geführten Koalition zu beteiligen. Zudem liefert es Waffen an die Kurden, die im Nordirak gegen den IS kämpfen.
Fabius plädiert außerdem dafür, die Terrormiliz Islamischer Staat nicht mehr bei diesem Namen zu nennen. Die sunnitischen Extremisten stünden weder für den Islam noch für einen Staat, sagte der französische Außenminister am Mittwoch.
Er verwendete stattdessen die Bezeichnung Daesh, eine arabische Abkürzung des früheren Namens Islamischer Staat im Irak und der Levante. Fabius sagte: „Die Entschlossenheit der Daesh-Schlächter ist stark. Unsere muss noch stärker sein.“
USA wollen irakische Armee stärken
Zuvor hatte schon die oberste islamische Autorität in Ägypten dafür plädiert, die Gruppe nicht mehr Islamischer Staat zu nennen. Die Extremisten haben große Teile von Syrien und dem Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort eigenmächtig ein grenzüberschreitendes Kalifat ausgerufen.
Die USA wollen indes die irakischen Streitkräfte mit Hilfe einer internationalen Koalition für den Kampf gegen die Dschihadistengruppe wappnen. Die irakische Armee solle als Teil einer globalen Strategie „wiederaufgebaut und ausgebildet“ werden, sagte US-Außenminister John Kerry bei einem Besuch in der irakischen Hauptstadt Bagdad am Mittwoch. US-Präsident Barack Obama wollte in der Nacht zum Donnerstag seine Strategie im Kampf gegen den IS vorstellen.
Kerry sagte, beim Wiederaufbau und der Ausbildung der irakischen Streitkräfte solle eine andere Strategie verfolgt werden als in den vergangenen Jahren. Er betonte, dass dies nicht durch die USA allein geschehen solle, sondern mit der Hilfe anderer Staaten. Die globale Koalition werde „letztlich erfolgreich dabei sein“, die Bedrohung aus dem Irak, aus der Region und aus der Welt zu schaffen, sagte Kerry.