Nach einem Schlaganfall ist Dschalal Talabani in die Bundesrepublik geflogen worden, um sich in Berlin behandeln zu lassen.

Bagdad/Berlin. Der irakische Präsident Dschalal Talabani wird nach einem schweren Schlaganfall in Deutschland behandelt. Der 79-Jährige, der zugleich Parteivorsitzender der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) ist, wurde in Begleitung eines Ärzteteams mit einem Flugzeug nach Berlin in das Charité-Krankenhaus gebracht, wie die Klinik am Donnerstag bestätigte. Talabani war wegen eines Rückenleidens schon einmal in Berlin zur Behandlung. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) wünschte ihm eine rasche und vollständige Genesung.

Der Schlaganfall, den der irakische Präsident am Montag erlitten hatte, hat im Irak eine Debatte über seine Nachfolge ausgelöst. Politische Beobachter gehen davon aus, dass ein anderes PUK-Mitglied sein Amt übernimmt. Als möglicher Kandidat wird Barham Salih genannt. In den vergangenen Monaten hatte Talabani mehrfach versucht, den Streit zwischen den Parteien der Schiiten, Sunniten und Kurden im Irak zu schlichten.

Talabani ist Kurde und gilt im Irak als Verkörperung der Einheit des Landes. Er erlitt Anfang der Woche einen Schlaganfall. Krankenhausmitarbeiter hatten gesagt, sein Zustand sei auf dem Weg der Besserung.