US-Vizepräsident Joe Biden betonte beim Besuch im Irak, dass die Verantwortung für das Land demnächst ganz allein bei der Regierung liegt.
Washington/ Bagdad. Es ist womöglich sein letzter Besuch im Irak vor dem endgültigen Abzug der amerikanischen Truppen. Dabei hat US-Vizepräsident Joe Biden die Regierung in die Pflicht genommen. "Ihre Führungsqualitäten und die der zivilen Führung werden über die Zukunft des Iraks entscheiden“, sagte Biden am Mittwoch nach Angaben von Reportern zu Ministerpräsident Nuri al-Maliki. Die USA könnten zwar auch weiterhin versuchen zu helfen. Die Verantwortung müsse jetzt jedoch die irakische Führung tragen.
Im Irak sind derzeit noch rund 13.800 US-Soldaten stationiert. Sie sollen noch vor Ende des Jahres das Land verlassen. Der zunächst geplante Verbleib einer kleineren Anzahl Soldaten im Irak war abgesagt worden, weil die von religiösen Schiitenparteien dominierte irakische Regierung sich geweigert hatte, Immunität für die Truppen zu garantieren.
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Seit der vom damaligen US-Präsidenten George W. Bush im Frühjahr 2003 angeordneten Invasion sind im Irak mehr als 4600 amerikanische Soldaten getötet worden. Biden war am Dienstag im Irak eingetroffen. Die schiitische Sadr-Bewegung, die enge Beziehungen zum Iran unterhält, protestierte gegen seinen Besuch.
In den vergangenen Wochen war der Irak von einer Welle von Terroranschlägen mit mehr als 60 Toten erschüttert worden. Ein Anschlag ereignete sich diese Woche direkt vor dem Parlamentsgebäude in Bagdad. Nach Angaben der irakischen Nachrichtenagentur Sumeria News starb am Mittwoch in der Provinz Kirkuk ein Mitglied der Patriotischen Union Kurdistans von Staatspräsident Dschalal Talabani durch eine an seinem Auto befestigte Magnetbombe.