Nato-Generalsekretär kündigt an: Internationale Gemeinschaft werde beim Einsatz chemischer Kampfstoffe unmittelbar reagieren.
Brüssel. Die Angst vor einem Chemiewaffen-Einsatz durch Syriens Präsident Baschar al-Assad wächst. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen drohte am Dienstag in Brüssel beim Einsatz chemischer Waffen durch das syrische Regime mit einer unmittelbaren Gegenreaktion der internationalen Gemeinschaft.
Das Arsenal derart „schrecklicher Waffen“ in Syrien sei „höchst Besorgnis erregend“ und ihr tatsächlicher Einsatz „völlig inakzeptabel“, warnte er. Falls die syrische Regierung im Kampf gegen die Aufständischen wirklich auf chemische Kampfstoffe zurückgreifen sollte, erwarte er „eine sofortige Reaktion der internationalen Gemeinschaft“.
Rasmussen rechnet damit, dass die Nato-Außenminister noch am Nachmittag grünes Licht für die Verlegung von Luftabwehrraketen des Typs „Patriot“ ins türkische Grenzgebiet zu Syrien geben werden. Mit Widerständen aufseiten Deutschlands, der Niederlande und der USA, die als einzige Bündnispartner über die modernste Variante dieses Systems verfügen, rechne er nicht. Sobald die parlamentarische Zustimmung aus diesen Staaten vorliege, könnten die „Patriot“-Raketen „binnen Wochen“ ins Grenzgebiet verlegt werden.
Zugleich beschwichtige Rasmussen die russischen Gegner der „Patriot“-Stationierung: Das Luftabwehrsystem diene einzig und allein defensiven Zwecken, um die Türkei und ihre Bevölkerung vor Raketen zu schützen. Die Unterstützung einer Flugverbotszone oder offensive Aktionen seien keinesfalls vorgesehen, dies habe er dem russischen Außenminister Sergej Lawrow versichert.