Sorge vor neuem Nahost-Krieg. Konflikt zwischen Israel und radikaler Hamas eskaliert. Israel könnte bis zu 30.000 Mann einberufen.
Tel Aviv. Alarm in Tel Aviv, Racheschwüre in Gaza: Weltweit wächst die Furcht vor einem neuen Nahost-Krieg. Erstmals seit 1991, als der Irak Scud-Raketen auf Israel abschoss, heulten gestern die Luftalarmsirenen in Tel Aviv, nachdem militante Palästinenser Raketen auf die größte israelische Stadt abgefeuert hatten. Nach Medienberichten wurde die Metropole aber nicht getroffen. Eine Gaza-Rakete ging im Mittelmeer nieder. Die israelische Luftwaffe verstärkte ihre Bombardements im Gazastreifen massiv. Binnen einer Stunde seien rund 70 Raketenabschussrampen angegriffen worden, teilte ein israelischer Militärsprecher mit.
Im Gazastreifen bekannte sich der bewaffnete Arm der Hamas zu dem Anschlag. Zwei Raketen vom iranischen Typ Fadschr-5 seien südlich von Tel Aviv bei Rischon Lezion und in Jaffa eingeschlagen, meldete die Organisation. Israel begann mit der Mobilisierung seiner Reservisten. Bis zu 30.000 Mann könnten einberufen werden.
Die Uno und Regierungen weltweit warnten vor einer Zuspitzung der Lage. Die USA bezeichneten die Raketenangriffe auf Israel als "feige Taten" und sicherten Israel Unterstützung zu. Bundesaußenminister Guido Westerwelle zeigte sich besorgt über die Lage. Zugleich betonte er das israelische Recht auf Selbstverteidigung.