Empörung gibt es immer nur, wenn Israel sich verteidigt
Es ist ein schändliches Ritual, das sich im Nahen Osten mit dem vorhersehbaren Ablauf eines Uhrwerks vollzieht: Zunächst feuern palästinensische Terrorgruppen so lange einen Hagel an Raketen und Granaten auf Südisrael, bis die israelische Luftwaffe eingreift, um die Raketenstellungen auszuschalten. Dann schlagen die Palästinenser gemeinsam mit der arabischen Welt Alarm und fordern die Uno auf, gegen das aggressive Israel vorzugehen.
Im Westen, auch in Deutschland, entsteht aufgrund dieser perfiden Taktik der Eindruck, die Gewalt in Nahost gehe stets vom jüdischen Staat aus. Es gibt viele Gründe, die Politik der Regierung Netanjahu gegenüber den Palästinensern zu kritisieren. Fakt bleibt jedoch, dass Israel nichts weiter will, als in Ruhe gelassen zu werden, während seine Feinde von der Hamas über den Dschihad und die Hisbollah bis zum iranischen Regime geschworen haben, den Staat Israel von der Landkarte zu tilgen. Israel hat sich aus dem Gazastreifen zurückgezogen, um dem Frieden eine Chance zu geben. Ergebnis war, dass sich dort mit der Hamas eine radikalislamische Terrorgruppe eingenistet hat, die zusammen mit verbündeten Terrorzellen ständig Raketen auf Israel abfeuert und sich bei Bedarf nach Ägypten zurückzieht.
Niemand hat sich etwa in Ägypten, das jetzt entrüstet den Botschafter zurückrief, sonderlich aufgeregt oder hat Uno-Maßnahmen verlangt, als diese Woche innerhalb von vier Tagen mehr als 200 Raketen in Südisrael einschlugen. Dies sind nicht mehr die selbst gebastelten Knallkörper der Anfangszeit, es sind brisante militärische Flugkörper, zum Teil aus iranischem Arsenal. Eine Million Israelis saß tagelang in Schutzräumen.
Dies geht seit sieben Jahren so; Bushaltestellen, Schulen oder Kindergärten sind zu Bunkern ausgebaut, die man binnen Sekunden aufsuchen muss, wenn der Raketenalarm heult. Die Menschen dort, vor allem die Kinder, sind dauerhaft traumatisiert.
Die Menschen im Westen dürfen bei aller berechtigten Kritik am oft rüden Kurs der Regierung in Jerusalem Ursache und Wirkung nicht verwechseln und nicht dem zynischen Kalkül von Terroristen aufsitzen.