Nach den Unruhen der vergangenen Tage wächst bei den Libanesen die Sorge, dass der syrische Bürgerkrieg auf ihr Land übergreifen könnte.
Beirut. Mehrere Granaten aus Syrien sind auf libanesischem Staatsgebiet gelandet. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete am Dienstag, die Granaten seien in der Nacht in drei Dörfern im Bezirk Akkar eingeschlagen. Verletzt wurde niemand. Bei den Libanesen wächst seit dem Sprengstoffattentat auf Geheimdienstchef Wissam al-Hassan am vergangenen Freitag die Sorge, dass der syrische Bürgerkrieg auf ihr Land übergreifen könnte.
CDU-Außenexperte dringt auf mehr Blauhelme für Libanon
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), hat zur Stabilisierung des Landes eine Aufstockung der Blauhelme im Libanon befürwortet. „Wenn der Libanon sich darum bemüht und es ein entsprechendes Mandat des Sicherheitsrates gibt, wäre es gut, mehr Blauhelme zu entsenden, um eine Eskalation der Gewalt zu verhindern“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe).
Polenz betonte, der Uno-Sicherheitsrat solle sich mit der Situation im Libanon befassen. „Die libanesische Armee ist nicht stark genug, sich gegen die Hisbollah durchzusetzen“, sagte er. „Und bis zu 80.000 Flüchtlinge aus Syrien erhöhen den Druck auf die libanesische Regierung, denn die Flüchtlinge müssen versorgt werden.“
US-Außenministerium: FBI hilft bei Ermittlungen in Beirut
Die US-Bundespolizei FBI soll die Ermittlungen über den Bombenanschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut unterstützen. Ein FBI-Team werde im Libanon bei der Untersuchung der Explosion einer Autobombe im christlichen Viertel Aschrafijeh helfen, bei der am Freitag acht Menschen getötet wurden, sagte der US-Außenamtssprecher Mark Toner am Montag in Washington. Unklar ließ Toner zunächst, ob der Libanon die USA speziell nach Hilfe durch das FBI gefragt hatte.
Unter den Opfern des Anschlags war auch General Wissam al-Hassan, ein Sunnit und hochrangiger Funktionär des libanesischen Geheimdienstes. Al-Hassan stand der anti-syrischen Zukunftsbewegung des Oppositionspolitikers Saad Hariri nahe. Viele sehen die Verantwortlichen für den Anschlag daher in Damaskus.