Titel des Satiremagazins zeigt Frau des Ex-Bundespräsidenten: „Auch das noch: Bettina Wulff dreht Mohammed-Film“.

Frankfurt/Main. Gleich zwei Aufreger-Themen auf einen Streich: Das Frankfurter Satiremagazin „Titanic“ verspottet in seiner nächsten Ausgabe Bettina Wulff und nutzt die Aufregung um das Mohammed-Schmähvideo. Auf dem Titel des Oktober-Hefts, das Freitag nächster Woche in den Handel kommt, titelt das Blatt: „Auch das noch: Bettina Wulff dreht Mohammed-Film“, wie Chefredakteur Leo Fischer jetzt bestätigte.

Auf dem Cover wird die Gattin des ehemaligen Bundespräsidenten von einem Turbanträger mit einem Säbel bedroht – oder von ihm verteidigt. „Die Interpretation überlassen wir unseren Lesern“, sagte Fischer. Die Redaktion der „Titanic“ wolle die muslimische Welt verteidigen und sie schützen vor Bettina Wulff.

„Das ist ein absolut islamfreundlicher Titel“, sagte Fischer, der jedoch stets ironisch spricht. Im Juli hatte das Magazin mit einem Titel über den Papst für Aufregung gesorgt, gegen den der Vatikan zeitweise sogar gerichtlich vorging.

Das Bundesinnenministerium hat nach einem Bericht des Berliner „Tagesspiegel“ (Freitag) den „Titanic“-Titel überprüft. „Es gibt jedoch keinerlei Bedenken. Das Cover ist von der Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt. In Deutschland kann so etwas erscheinen“, sagte Ministeriumssprecher Jens Teschke dem Blatt.

Das Ministerium habe lediglich sicherstellen wollen, dass die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet sei. Dies sei nicht der Fall. Es gebe auch keine Hinweise, dass durch die Veröffentlichung Aktionen gegen die „Titanic“ geplant seien, sagte Teschke. Das französische Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ hatte in dieser Woche mit islamkritischen Zeichnungen heftige Proteste in muslimischen Ländern ausgelöst. Die französische Regierung hatte am Donnerstag aus Angst vor Protesten verstärkte Sicherheitsvorkehrungen für französische Einrichtungen wie Botschaften und französische Schulen im Ausland angeordnet.