Er bestellte sich zwei Pornofilme über einen Pay-TV-Kanal, sie rechnete das als Betriebskosten mit dem Staat ab. Der Irrtum von Innenministerin Jacqui Smith kann sie das Amt kosten - und ihren Mann die Ehe. Eine Glosse mit wahrem Kern.
Es gibt viele Gründe, warum Männer ihre Frauen arbeiten lassen sollten: Frauen ziehen sich im Büro schicker an und haben abends keine Ketchup-Flecken auf der Mickymaus-Krawatte. Frauen lassen den Chef ausreden. Frauen sind rundum zufrieden, wenn sie außerhalb der eigenen vier Wände Erfolg haben.
Und: Geht sie ins Büro, kurbelt er zu Hause die Wirtschaft an. Schaut bei Bier und Chips (Konsumimpuls) mit alten Freunden Fußball, kauft parkkompatible Gartengeräte, lernt alleinerziehende Nachbarinnen kennen. Außerdem treibt Mann den Verkauf von Pay-TV-Programmen in die Höhe.
Ein paar blaue Stunden allein vor dem heimischen Fernseher haben Richard Timney allerdings gerade schwer aufs Gemüt geschlagen. Der Mann der britischen Innenministerin Jacqui Smith hatte sich zwei Erwachsenenfilme mit viel Tiefgang heruntergeladen, als seine Gattin unabkömmlich in Gespräche mit dem freudlosen Premier Gordon Brown verstrickt war. Zur Tarnung bestellte der lüsterne Ministerinnengatte als Vorspiel noch die Komödie "Ocean's 13" vom Bezahlfernsehanbieter Virgin Media, der nichts mit einem Jungfrauenkanal zu tun hat.
Zu dumm, dass die beiden cineastischen Höhepunkte professioneller Stöhnkunst (Titel aus dem Angebot: "Schmutzige Anfängerinnen" oder "Verdorbene Amateure") zu je 5 Pfund Gebühr auf der Monatsrechnung von 67 Pfund auftauchten. Dumm auch, dass die Ministerin ihre Rechnung als externe Kosten für ihre Heimarbeit einreichte, um sich das Geld zurückzuholen. Als das auffiel, erstattete sie hochroten Kopfes der Staatskasse das Geld. Nach Angaben von Freunden hat Frau Smith ihrem Mann wegen der Porno-Empfängnis nicht nur den Kopf gewaschen.
Vor gut elf Jahren war Jacqui Smith im Kielwasser von Premier Tony Blair ins Parlament gekommen. "Blair Babes" nannte man die kesse Truppe, die "Spice Girls" von Big Ben. Smiths Mann Richard fiel schon damals auf, weil er unter falschem Namen eine ganze Serie von Leserbriefen an Zeitungen schrieb, um seine Frau zu loben. Damit befindet sich der Ministergatte in guter britischer Tradition. Schon Margaret Thatchers Ehemann Denis hasste die BBC, weil sie seine Maggie so heftig kritisierte. Aber dass der noble Denis Thatcher sich mal auf der Fernbedienung vertippt hätte? Als Hausmann in Downing Street 10 hatte er nach Einschätzung von Biografen nur zwei Dinge im Sinn: Golf und Gin.