Rund einen Monat vor den Wahlen in Afghanistan hat der Kandidat von Staatsoberhaupt Hamid Karsai für das Amt des Vizepräsidenten einen Anschlag nur knapp überlebt.
Kabul. Wie der Gouverneur der nordafghanischen Provinz Kundus, Mohammad Omar, gestern mitteilte, wurde die Fahrzeugkolonne von Mohammed Kasim Fahim im Distrikt Khan Abad mit automatischen Waffen und Mörsergranaten beschossen. In der Provinz Chost im Südosten des Landes griff unterdessen erneut ein Selbstmordkommando der radikalislamischen Taliban mehrere Regierungsgebäude an.
Die Zahl der allein in diesem Monat in Afghanistan getöteten britischen Soldaten stieg nach einem Anschlag auf 20. Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes Ende 2001 starben bislang 189 britische Einsatzkräfte. Vor den Wahlen hat sich die Sicherheitslage im Land erheblich verschärft. Deshalb wurde auch vor einer Woche die bisher größte deutsch-afghanische Militäroffensive im Norden des Landes gestartet. Wann die Operation mit 900 afghanischen Sicherheitskräften und 300 deutschen Soldaten beendet werde, hänge vom weiteren Verlauf ab, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gestern in Berlin auf Anfrage. Deutsche Soldaten wurden bei den Gefechten mit den Aufständischen bisher nicht verletzt - auch nicht bei einem erneuten Sprengstoffanschlag auf eine Bundeswehrpatrouille am Sonnabend nahe Kundus.