Angesichts beispielloser Verluste im Kampf gegen die Taliban in Afghanistan wächst bei den internationalen Truppen die Sorge, am Hindukusch ins Hintertreffen zu geraten.
London. Der britische Armeechef Richard Dannatt forderte am Freitag Verstärkung, tags zuvor hatte US-Generalstabschef Michael Mullen gewarnt, "sehr schwierige Kämpfe" stünden bevor.
Dannatt zog in der BBC eine vorübergehende Verstärkung der Truppen im umkämpften Süden Afghanistans in Betracht. Zusätzliche Bodentruppen - britische, afghanische oder US-Truppen - seien notwendig, sagte Dannatt. Er denke an eine "kurzfristige Aufstockung" für "zwölf bis 18 Monate", bis die afghanische Armee "dort unten" die richtige Stärke habe. Im Juli wurden bereits 16 britische Soldaten in Afghanistan getötet, seit Beginn des Einsatzes sind es damit 185. Insgesamt wurden seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes Ende 2001 in einem Monat noch nie so viele ausländische Soldaten getötet wie im Juli. Bereits bis Mitte des Monats kamen dort 47 Angehörige der ausländischen Streitkräfte um.