Die Staats- und Regierungschefs der großen Industrienationen haben am zweiten Tag es G8-Gipfels eine Reihe von Beschlüssen gefasst. Unter anderem haben nun auch die großen Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien zugestimmt, die Erderwärmung nicht höher als zwei Grad steigen zu lassen.
L'Aquila. Sie reagierten damit auf wissenschaftliche Erkenntnisse, wonach nur durch diese Zwei-Grad-Grenze ein gefährlicher Klimawandel noch verhindert werden kann. Die acht großen Industrienationen hatten sich bereits am Mittwoch zu der Grenze bekannt.
Neben dem Klimawandel war auch die weltweite Wirtschaftskrise eines der drängenden Probleme. So haben die Staats- und Regierungschefs beschlossen, die seit Jahren auf Eis liegenden Verhandlungen zur Öffnung der globalen Märkte, die sogenannte Doha-Runde, wieder aufzunehmen. Sowohl die G8-Staaten als auch Indien und China vereinbarten, die Verhandlungen im kommenden Jahr abzuschließen. Hauptstreitpunkt waren bislang die hohen Agrarexportsubventionen aus Europa und den USA.
Die G8 unterstrichen zudem erneut ihre Entwicklungshilfeziele. Bis 2015 wollen sie 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungshilfe zur Verfügung stellen. Vor allem Bauern in den armen Ländern können auf milliardenschwere Hilfe hoffen. Unter der Führung der USA und Japans sollen mehr als zwölf Milliarden Dollar (8,7 Milliarden Euro) zusammenkommen, um Anbaumethoden zu verbessern. Auch aufstrebende Wirtschaftsnationen wie China und Indien kündigten an, künftig mehr Verantwortung bei der Entwicklung der ärmeren Länder zu übernehmen.