Berlin. Den Geldgebern Griechenlands reißt offenbar der Geduldsfaden - ein Bankrott des hoch verschuldeten Mittelmeerlandes wird immer wahrscheinlicher. Auch für Spanien wird angesichts weiter steigender Schuldzinsen die Lage zunehmend gefährlicher. Die Finanzmärkte reagierten mit massiven Einbrüchen. Der Euro fiel unter die Marke von 1,21 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren, der Deutsche Aktienindex (DAX) verlor mehr als drei Prozent.
Außerdem senkte die US-Rating-Agentur Moody's gestern Abend den Ausblick für Deutschland wegen der Euro-Krise auf negativ. Ebenso erging es den Niederlanden und Luxemburg. Bei der Kreditwürdigkeit behält die Bundesrepublik allerdings weiterhin die Bestnote Aaa.
Athen will mehr Zeit, um die Sparauflagen der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) zu erfüllen. Die Griechen benötigen zusätzliche Hilfen von bis zu 50 Milliarden Euro. Viele Regierungen der Euro-Zone - allen voran Deutschland - scheinen jedoch nicht mehr bereit, neue Lasten zu schultern. Auch der IWF soll zusätzlichen Hilfen skeptisch gegenüberstehen. Die Bundesregierung wies solche Spekulationen zurück. Es komme darauf an, "mit welchen Ergebnissen die Troika wieder zurückkehrt". Die Troika wird ab heute in Athen die Prüfung der Reformumsetzung fortsetzen.