Der Vater von Anders Breivik sagte: Er hätte sich sein eigenes Leben nehmen sollen
Oslo. Wahnsinnig und eiskalt - der Verteidiger des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik hält seinen Mandanten für eine tief gestörte Persönlichkeit. Anwalt Geir Lippestad sagte in Oslo: "Alles deutet darauf hin, dass er geisteskrank ist." Diese Linie werde er vor Gericht verfolgen. Sollte Breivik dem nicht folgen, "muss er sich einen anderen Anwalt suchen".
Der 32-jährige Breivik, der sich als "Krieger" bezeichnet, hatte bei einem Bombenanschlag und einem Überfall auf ein Jugendcamp insgesamt 76 Menschen getötet. Lippestadt sagte, der Attentäter sei eine "sehr kalte Person". Dennoch habe er die Verteidigeraufgabe angenommen, als Breivik ihn darum bat. In einer Demokratie habe jeder Angeklagte Anrecht auf einen Anwalt.
Auch der Vater des Täters sagte, sein Sohn könne "kein normaler Mensch" sein. "In meinen schlimmsten Stunden denke ich, er hätte sich sein eigenes Leben nehmen sollen, statt so viele andere Menschen zu töten", sagte der Rentner dem norwegischen TV-Sender TV2. Er habe seit 1995 keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn gehabt.
Die Justiz erwägt, Breivik wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit anzuklagen - die Höchststrafe wäre 30 Jahre Haft. Ein wegen Mordes verurteilter Täter sitzt in Norwegen normalerweise höchstens 21 Jahre ein.