Der Mörder des türkisch-armenischen Journalisten war bei der Tat erst 17 Jahre alt. Ein Gericht in Istanbul verurteilte ihn nun zu 22 Jahren Haft.
Ankara. In Istanbul hat ein Gericht den Mörder des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink verurteilt. Der inzwischen 21-jährige Ögun Samast, der zum Tatzeitpunkt noch minderjährig war, wurde am Montag zu 22 Jahren und zehn Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Nach Berichten des türkischen Nachrichtensenders NTV gab Samast am Montag an, er habe die Tat begangen, nachdem Dink in den Zeitungen wiederholt als Verräter betitelt wurde. Der Verurteilte sei auch des unerlaubten Waffenbesitzes für schuldig befunden worden.
Am 19. Januar 2007 schoss Samast den Chefredakteur und Herausgeber der türkisch-armenischen Zeitung „Agos“ vor seinem Büro in Istanbul nieder. Dink machte sich Feinde unter türkischen Ultranationalisten, weil er den Massenmord von Türken an Armeniern zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts einen Völkermord nannte. Dink hatte wiederholt Morddrohungen erhalten. Die Nationalisten leugnen, dass es einen Völkermord gegeben hat. Der Anschlag hatte in der Türkei und international Bestürzung ausgelöst. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Bluttat als einen Angriff auf den Frieden und die Stabilität des ganzen Landes bezeichnet.
Mit Material von reuters/dpa/dapd