Marrakesch. Die Bombe explodierte in einer der schönsten Städte Nordafrikas: Bei einem Anschlag auf ein Café in der marokkanischen Stadt Marrakesch sind gestern nach Angaben der Rettungskräfte mindestens 18 Menschen getötet und 20 verletzt worden. Unter den Toten sind nach Informationen französischer Medien mindestens sechs Franzosen und auch ein Brite.
Das marokkanische Innenministerium bestätigte zunächst nur 14 Tote "unterschiedlicher Nationalitäten". Ob auch Deutsche in dem bei Touristen beliebten Lokal zu Schaden kamen, war gestern Abend nicht bekannt. Ein Regierungssprecher sagte, es handele sich zweifelsfrei um eine Terrortat. Es sei aber zu früh, um über Hintermänner zu spekulieren. Marokkanische Sicherheitskräfte hatten zuletzt mehrere Zellen einer zum Terrornetzwerk al-Qaida gehörenden Gruppe zerschlagen.
Das Café Argana, wo der Sprengsatz explodierte, befindet sich auf dem Dschamaa-al-Fna-Platz im Zentrum von Marrakesch, der zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Die Explosion kurz vor der Mittagsstunde riss die Fassade des terrakottafarbenen Gebäudes auf. Augenzeugen berichteten von chaotischen Szenen auf dem bei Touristen wegen seiner Schlangenbeschwörer, Feuerschlucker und der Medina beliebten Platz. "Es gab einen riesigen Knall, es stieg viel Rauch auf, und es regnete Trümmer", sagte der Londoner Andy Birnie, der in Marrakesch seine Flitterwochen verbringt. "Hunderte Menschen rannten in Panik umher."