EU-Sozialdemokrat Martin Schulz kritisiert die Politik des Ministerpräsidenten scharf: Es sei Propaganda in der innertürkischen Debatte.
Hamburg.. Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, Martin Schulz, hat den Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Düsseldorf scharf kritisiert. "Für einen EU-Beitritt der Türkei ist Erdogans Poltik sicherlich kontraproduktiv", sagte Schulz dem Hamburger Abendblatt. Er halte das Auftreten von Erdogan in Düsseldorf vor 10 000 Türken und Deutschtürken für "unangemessen". Es könne nicht sein, dass Erdogan seinen Wahlkampf in Deutschland betreibt.
"Was Erdogan macht, hat wenig mit Integration in Deutschland zu tun, aber viel mit Propaganda in der innentürkischen Debatte", betonte Schulz. Mit Blick auf die Forderung des türkischen Ministerpräsidenten, dass die Kinder türkischer Migranten in Deutschland zuerst die türkische und dann die deutsche Sprache lernen sollten, sagte Schulz: "Wer türkischen Kindern nicht empfiehlt, in dem Land heimisch zu werden, in dem sie leben, schadet ihnen."
Das Statement von Martin Schulz im Wortlaut:
Ich finde das Auftreten von Herrn Erdogan unangemessen.
Es kann nicht sein, dass Erdogan seinen Wahlkampf in Deutschland betreibt.
Was Erdogan macht, hat wenig mit Integration in Deutschland zu tun, aber viel mit Propaganda in der innentürkischen Debatte.
Wer türkischen Kindern nicht empfiehlt, in dem Land heimisch zu werden, in dem sie leben, schadet ihnen.
Für einen EU-Beitritt der Türkei ist Erdogans Poltik sicherlich kontraproduktiv.