Trotz Boykott-Aufruf verlaufen die ersten Parlamentwahlen seit drei Jahren im Kosovo ruhig. Für Spannung sorgen vor allem zwei neue Parteien.
Pristina. Es sind die ersten Parlamentswahlen seit der Unabhängigkeit vor knapp drei Jahren im Kosovo. Und sie verlaufen ruhig, Zwischenfälle gab es bisher keine. Im Vorfeld war die serbische Minderheit – im Kosovo leben fst nur noch Albaner – von Belgrad zu einem Wahlboykott aufgerufen worden.
Die neue Regierung soll nach dem Willen der EU und der USA Verhandlungen über gute nachbarschaftliche Beziehungen mit Serbien aufnehmen. Serbien will jedoch nur über die Rückkehr seiner ehemaligen Provinz in seinen Staatsverband reden.
Besonders spannend machen diese Wahlen zwei neue Parteien, die das angestammte politische Gefüge durcheinander wirbeln könnten: Die Partei FER (Frischer Wind) hat sich die Lösung der schweren sozialen Probleme auf die Fahnen geschrieben und spricht vor allem die jungen Wähler an. Die Partei Vetevendosje (Selbstbestimmung), die aus der Studentenbewegung hervorging, tritt für die Schaffung eines Großalbaniens ein.