Der Selbstmordattentäter sprengte sich mitten in einer Menschenmenge in die Luft. Die Schiiten protestierten auch gegen Israel.

Islamabad. Ein Selbstmordattentäter hat in Pakistan ein Blutbad unter Schiiten angerichtet. Bei dem Anschlag in der Stadt Quetta im Südwesten Pakistans wurden mindestens 44 Menschen getötet. Wie die Polizei mitteilte, wurden mehr als 100 weitere Menschen verletzt, als sich der Täter in der Menge in die Luft sprengte. Den Angaben zufolge hatten sich Tausende Schiiten versammelt, um anlässlich des sogenannten Al-Kuds-Tages gegen Israel und die Besetzung der palästinischen Gebiete zu protestieren.

Erst am Mittwoch waren bei einer Bombenserie gegen eine religiöse Prozession in der ostpakistanischen Stadt Lahore 38 Schiiten getötet und mehr als 300 verletzt worden. Für die Tat hatten sunnitische Extremisten mit Verbindung zu den radikal-islamischen Taliban die Verantwortung übernommen. Gegen Angehörige der schiitischen Minderheit werden in Pakistan immer wieder Anschläge verübt. Etwa 20 Prozent der mehr als 170 Millionen Einwohner des Landes sind Schiiten.