Pakistanische Streitkräfte schossen auf Lager mutmaßlicher Extremisten. Bei einer religiösen Prozession explodierten später zwei Bomben.
Peshawar. In Pakistan sind bei Luftangriffen der pakistanischen Streitkräfte auf mutmaßliche Extremisten mindestens 60 und bei mehreren Selbstmordattentaten mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen.
Einen ersten Angriff mit Kampfjets und Hubschraubern hatten die Streitkräfte am Dienstag gegen verschiedene Dörfer im Teerah-Tal in der Khyber-Region geführt. Dabei waren 45 Menschen ums Leben gekommen, wie die Behörden mitteilten. Die Toten seien als Aufständische identifiziert worden, allerdings sei es möglich, dass auch Menschen getötet worden seien, die mit ihnen zusammengelebt hätten. Ein Geheimdienstmitarbeiter sagte, dass unter den Opfern auch einige Frauen und Kinder seien. Ein Augenzeuge, der in der Nähe der angegriffenen Dörfer lebt, berichtete, dass er die Leichen von mindestens 20 Frauen und Kindern gesehen habe. Ein Sprecher der Streitkräfte sagte, Berichte über zivile Opfer seien unbestätigt. Bei einem weiteren Luftangriff am Mittwoch in dem benachbarten Bezirk Oraksai seien 15 mutmaßliche Extremisten getötet und zehn weitere verwundet worden, teilten ein lokaler Regierungsmitarbeiter sowie die Streitkräfte mit.
Im Teerah-Tal werden Mitglieder des Terrornetzwerks al-Qaida und der Taliban vermutet. Die pakistanischen Streitkräfte bekämpfen seit mehr als zwei Jahren im Nordwesten des Landes militante Islamisten. Bei pakistanischen Luftangriffen im Teerah-Tal im April waren rund 60 Menschen getötet worden.
Bei drei Selbstmordanschlägen in der ostpakistanischen Stadt Lahore wurden mindestens 25 Menschen getötet und mehr als 170 verletzt. Der erste Anschlag galt einer religiösen Prozession schiitischer Muslime, hieß es nach Behördenangaben. Unmittelbar nach der ersten Bombe explodierten weitere Sprengsätze an andere Orten Ort in der Stadt. Die verbotene Extremisten-Organisation Lashkar-e-Jhangvi Al-Alimi übernahm die Verantwortung für die Anschläge. Schiiten sind in Pakistan in der Minderheit und sind wiederholt Ziel von Extremisten geworden.