Der Iran soll die Europäisch-iranische Handelsbank zur Umgehung der Atomstreit -Sanktionen genutzt haben. Sie sitzt in Hamburg.
Washington/Hamburg. Mit Hilfe der in Hamburg ansässigen Europäisch-iranischen Handelsbank (EIH) soll die iranische Regierung die im Atomstreit verhängten Sanktionen umgangen haben. Wie das „Wall Street Journal“ auf seiner Internetseite berichtete, wickelte die Bank Milliarden-Geschäfte für iranische Unternehmen ab, die an den umstrittenen Atom- und Rüstungsprogrammen Teherans beteiligt sind. Zu den Kunden des Geldinstituts in der Altstadt gehörten demnach auch die iranischen Revolutionsgarden.
Nach Informationen des „Wall Street Journal“ war die Bank im vergangenen Jahr Teil eines groß angelegten Versuchs der iranischen Führung, an den vom Uno-Sicherheitsrat verhängten Sanktionen vorbei Geschäfte zu machen. So habe das Institut unter anderem Überweisungen für die iranische Sepah-Bank ausgeführt, die in Europa und den USA wegen ihrer Rolle bei iranischen Rüstungsdeals auf der schwarzen Liste steht.
Die Bank wurde laut „Wall Street Journal“ 1971 von iranischen Kaufleuten in Hamburg gegründet. Während die Bank in Deutschland offen tätig sei, habe ihr das US-Finanzministerium wegen illegaler Verbindungen mit dem Iran die Geschäftserlaubnis entzogen.
Teheran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms nach Atomwaffen zu streben. Der Uno-Sicherheitsrat hatte Anfang Juni deswegen zum vierten Mal Sanktionen gegen den Iran verhängt.