Ankara. Nach der Gewalteskalation in den Kurdengebieten der Türkei hat Ministerpräsident Tayyip Erdogan den Rebellen mit einem harten Vorgehen gedroht. "Sie werden in ihrem eigenen Blut ertrinken", warnte der Regierungschef die Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Erdogan nahm gemeinsam mit Armeechef General Ilker Basbug an der Beisetzung von zehn Soldaten teil, die in der Nacht zum Sonnabend bei einem Gefecht mit PKK-Rebellen getötet wurden. Die Aufständischen hatten laut Generalstab eine Armee-Einheit im Grenzgebiet zum Irak im Südosten angegriffen.
Auf der Seite der Rebellen gab es zwölf Todesopfer. Das Militär schickte weitere Soldaten in die Region. Kampfhubschrauber und -flugzeuge griffen Ziele im Nordirak an, der den PKK-Kämpfern als Rückzugsgebiet dient. Aus Armeekreisen verlautete, dass in der Provinz Elazig in der Nacht zum Sonntag ein weiterer Soldat bei einem PKK-Angriff getötet wurde. Ein Soldat sei verletzt worden.
Die kurdischen Separatisten haben in den vergangenen Wochen wiederholt türkische Soldaten in der Region angegriffen. Die rechtsextreme Partei MHP machte die Regierung für die Eskalation der Gewalt verantwortlich und forderte eine Sondersitzung des Nationalen Sicherheitsrats sowie die Wiedereinführung des mit Amtsantritt Erdogans aufgehobenen Notstandes im Südosten der Türkei.
Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat. In dem Konflikt kamen bislang mehr als 40 000 Menschen ums Leben. Die ursprüngliche Forderung nach einem unabhängigen Kurdenstaat hat die Gruppe inzwischen aufgegeben. Jetzt ist es ihr Ziel, eine ethnische Heimat für Kurden im Südosten des Landes zu errichten.