Die nordkoreanischen Streitkräfte gaben rund 30 Schüsse ab. Südkorea erwiderte das Artilleriefeuer mit Warnschüssen aus Kanonen.
Seoul. Unruhe an der umstrittenen Seegrenze zwischen Süd- und Nordkorea im Gelben Meer: Das nordkoreanische Militär feuerte Dutzende Artilleriegeschosse ab und kündigte weitere „Schießübungen“ an. Die südkoreanische Marine erwiderte das Artilleriefeuer mit Warnschüssen aus Kanonen.
Die nordkoreanischen Streitkräfte hätten rund 30 Schüsse abgegeben, hieß es. Die Projektile seien allerdings nördlich der Grenzlinie niedergegangen. Die südkoreanischen Truppen befinden sich in erhöhter Alarmbereitschaft. Südkorea warnte vor einem „Gegenangriff“, sollte Nordkorea Schüsse in südkoreanische Hoheitsgewässer abfeuern.
In einer Erklärung des nordkoreanischen Generalstabs hieß es: Niemand könne etwas gegen die Übungen in nordkoreanischen Gewässern einwenden. Die Schießübungen würden in Zukunft in den Gewässern fortgesetzt. Gegen Mittag setzte Nordkorea das Artilleriefeuer nach Medienberichten dann auch fort. Einen Tag zuvor hatte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben Gebiete um die Seegrenze zur „Fahrverbotszone“ für Schiffe erklärt. An der umstrittenen Seegrenze ist es in der Vergangenheit wiederholt zu militärischen Zwischenfällen gekommen. Zuletzt hatten sich im November Marineschiffe beider koreanischer Staaten im Grenzgebiet ein Feuergefecht geliefert. Nordkorea erkennt die sogenannte Nördliche Grenzlinie vor der Westküste nicht an. Die Grenzlinie wurde zum Ende des Korea-Kriegs (1950-53) einseitig von einem UN-Kommando gezogen.