Mehrere Menschen kamen bei einem Taliban-Angriff in der afghanischen Hauptstadt Kabul ums Leben. Die Aufständischen waren schwer bewaffnet.
Kabul. Taliban-Kämpfer haben mit einem mehrstündigen Angriff das politische Nervenzentrum Kabuls zu einer Kampfzone gemacht. Bei erbitterten Schusswechseln in Nähe des afghanischen Präsidentenpalasts und mehrerer Ministerien wurden mindestens zwölf Menschen getötet und 38 verletzt. Sieben Angreifer hätten sich entweder selbst in die Luft gesprengt oder seien von Sicherheitskräften erschossen worden, teilten die afghanischen Behörden mit. Daneben seien auch vier Sicherheitskräfte und ein Zivilist bei den Kämpfen ums Leben gekommen.
Taliban-Sprecher Sabjullah Mudschahid sagte, rund 20 Kämpfer hätten am Morgen das Regierungsviertel angegriffen. Einige von ihnen trügen Sprengstoffwesten. Vor dem Präsidentenpalast sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft und löste in dem massiv abgesicherten Viertel ein schweres Gefecht aus, bei dem auch Maschinengewehre eingesetzt wurden.
Inmitten der von den USA und NATO angekündigten Verstärkungen der internationalen Truppen in Afghanistan demonstrierte der Angriff die Fähigkeit der Taliban, auch schwerste Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt zu überwinden. Afghanische Polizisten sperrten das Regierungszentrum weiträumig ab. Hubschrauber kreisten darüber.
Zuletzt griffen Taliban am 28. Oktober vergangenen Jahres ein Gästehaus der Regierung in Kabul an. Elf Menschen wurden getötet, darunter fünf UN-Mitarbeiter und drei Angreifer. Am 8. Oktober sprengte sich ein Selbstmordattentäter vor der indischen Botschaft in die Luft und riss 17 Menschen mit in den Tod.