Die Familien der Geiseln fordern unverzügliche Verhandlungen mit den Entführern.
Madrid. Somalische Piraten haben drei Seeleute des Anfang Oktober gekaperten spanischen Fischkutters „Alakrana“ zurück auf das Schiff gebracht. Der somalische Übergangsregierungschef Omar Abdiraschid Scharmarke habe ihm gesagt, dass die drei am Vortag an Land gebrachten Geiseln wieder an Bord seien, sagte der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos am Freitag in Madrid. Scharmarke wolle alles dafür tun, das Leben der 36 Seeleute zu retten. Die Familien der Geiseln riefen die spanische Regierung in einer gemeinsamen Erklärung auf, mit den Piraten zu verhandeln. Die Seeleute hätten „wenig Trinkwasser und Essen“, sagte die Schwester eines Besatzungsmitglieds.
Die Piraten verlangen die Freilassung von zwei Somaliern, die nach der Festnahme durch die spanische Marine in Spanien inhaftiert sind. Sie hatten am Donnerstag zunächst drei Seeleute an Land gebracht und damit gedroht, innerhalb von drei Tagen drei Männer zu töten, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Die „Alakrana“ war am 2. Oktober mehr als 300 Seemeilen vor der somalischen Küste entführt worden. Die 36 Besatzungsmitglieder des Tunfischkutters, darunter 16 Spanier, sind somit schon mehr als einen Monat in der Gewalt der Piraten.