In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad forderte ein Bombenanschlag auf dem Universitätscampus mehrere Menschenleben.
Islamabad. Der Doppelanschlag ereignete sich auf dem Gelände der Internationalen Islamischen Universität im Osten der Hauptstadt. Nach Angaben der Polizei explodierten zwei Sprengsätze. Vier Menschen starben, bis zu 40 weitere Personen wurden verletzt. Möglicherweise handele es sich um einen Selbstmordanschlag, berichteten pakistanische Medien.
Der erste Anschlag habe sich in einem Café ereignet, das ausschließlich von Studentinnen besucht wird, berichtete der Sender Geo TV. Wenige Minuten später habe es in der Fakultät für islamische Rechtslehre (Scharia) eine zweite Explosion gegeben. An der renommierten Scharia-Fakultät, die für ihre scharfe Kritik an der radikal-islamischen Ideologie der Taliban bekannt ist, studieren auch zahlreiche Ausländer. Bislang bekannte sich niemand zu der Tat.
Pakistan war in den vergangenen Wochen von einer Serie blutiger Terroranschläge erschüttert worden. Erst vergangene Woche starben mehr als 40 Menschen bei einer blutigen Anschlagsserie Einrichtungen der Polizei, die in der Millionen-Stadt Lahore und mehrere Provinzen verübt wurden.
Im Oktober kamen bisher 170 Menschen durch Anschläge islamischer Extremisten ums Leben. Zu fast allen Anschlägen hatte sich die Bewegung „Tehrik-e-Taliban Pakistan“ des Extremistenführers Hakimullah Mehsud bekannt. Die pakistanische Armee hat am Wochenende als Reaktion auf den Terror eine groß angelegte Bodenoffensive in der Provinz Süd-Waziristan nahe der afghanischen Grenze gestartet. Die teilautonome Region gilt als Hochburg der radikalislamischen Taliban.