Deutsche Pistolen aus Bundeswehrbeständen werden nach NDR-Recherchen auf dem Schwarzmarkt in Afghanistan gehandelt.
Berlin. Die Waffen seien Teil einer Lieferung des Verteidigungsministeriums von 10.000 Pistolen des Typs Walther P-1 an die afghanischen Sicherheitskräfte. Afghanische und pakistanische Waffenhändler berichteten, es seien Hunderte deutscher Pistolen im Angebot.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte, dass der Bundeswehr keine Erkenntnisse über einen Handel mit den Pistolen vorlägen. Sie seien 2006 im Rahmen eines bilateralen Abkommens dem afghanischen Innenministerium übergeben worden.
Wie ein US-Armeesprecher in Kabul sagte, hat das für die Kontrolle der Waffen zuständige "Combined Security Transition Command Afghanistan" (CSTC-A) die deutschen Pistolen in Empfang genommen. Die US-Einheit räumte ein, nur von 4563 der 10.000 Pistolen detaillierte Aufzeichnungen zu haben. Der genaue Verbleib aller Waffen könne deshalb nicht nachvollzogen werden.