Deutschlands Eltern sind verzweifelt. Immer mehr Kinder verbringen ihre Zeit vor dem Computer. Die meisten, um Mama und Papa zu erklären, wie das Ding funktioniert. Der Papst, Barack Obama und Königin Rania von Jordanien sind da weiter: Die Herrschaften sind nicht nur online, sie haben auch bei Youtube einen eigenen Kanal.

Obama hatte nach Angaben der "New York Times" bereits im Wahlkampf sein Team darauf eingeschworen, die "YouTubing-Facebooking-texting-Twittering grass-roots"-Generation (so sorry, das lässt sich beim besten Willen nur recht unzutreffend übersetzten. Text-Zwitschernd? Grasswurzelgeneration? Lassen wir das also!) mit ins Boot zu holen. Das ist ihm gelungen. Die "New York Times" spricht von der weltweit ersten "YouTube-Präsidentschaft". Google sei Dank: Obama kann sich jetzt mit einer wöchentlichen Videobotschaft direkt an die Bürger wenden. Unter http://www.youtube.com/user/BarackObamadotcom . White-House-Reporter, so "Spiegel Online" haben bereits das Nachsehen und reagieren vergrätzt.

Auch Gottes Bodenpersonal nutzt das Internet für seine Botschaften. Unter http://www.youtube.com/vaticande wendet sich Papst Benedikt IV. an seine Schäfchen. Queen Elizabeth II. kommuniziert mit ihren Untertanen unter http://www.youtube.com/theroyalchannel . Und wer schon immer mal Königin Rania von Jordanien eine E-mail schreiben wollte, kann das unter http://www.youtube.com/user/QueenRania .

Und was haben wir? Zwar betreibt inzwischen fast jede der Bundestagsparteien ihren eigenen Kanal auf Youtube, auf dem sie mal mehr, mal weniger glücklich ihre Anhänger mit Infos füttert. Eingeweihte verspotten die CDU im Web gern schon mal als "schwarzen Kanal". Die SPD ist dagegen stolz auf ihren Generalsekretär Hubertus Heil. Der Mann kann mit den neuen Medien umgehen. Seit gut einem Jahr posaunt er seine Ansichten über den Internetdienst Twitter heraus. Da findet sich dann so Beeindruckendes wie das Geständnis, dass er wie Obama selbst früher mal schwarze Socken getragen habe. Aber wer will das wissen?