Warum sind internationale Truppen in Afghanistan?
Auslöser waren die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 in New York. Eine internationale Allianz unter Führung der USA stürzte in Afghanistan das Regime der islamistischen Taliban, die jahrelang den Chef des Terrornetzwerkes al-Qaida, Osama bin Laden, beherbergt hatten.
Was ist die Isaf?
Die International Security Assistance Force (Isaf) existiert auf Grundlage der Resolution 1386 des Uno-Sicherheitsrates vom Dezember 2001. Sie ist eine Sicherheits- und Aufbaumission unter Nato-Führung und getrennt von der Operation Enduring Freedom, die der Bekämpfung des Terrorismus dient. Die Isaf besteht aus über 40 Nationen mit mehr als 60 000 Soldaten. Die USA sind dabei mit 28 000 Soldaten der größte Truppensteller, Deutschland hat derzeit 4000 Soldaten im Einsatz, Obergrenze sind nach einem Bundestagsbeschluss 4500 Soldaten.
Welchen Auftrag haben die deutschen Soldaten?
Sie unterstützt im Rahmen der Isaf und im Auftrag der Uno die afghanische Regierung bei der Wahrung der inneren Sicherheit und bei der Ausbildung von Streitkräften und Polizei. Einsatzorte sind Kundus, Masar-i-Sharif, Faisabad und Taloqan. Alle vier Orte liegen im Norden des Landes. In Kundus und Faisabad arbeiten in regionalen Wiederaufbauteams zivile und militärische Kräfte zusammen und helfen etwa beim Bau von Straßen, Schulen und Brunnen. Bisher war der Norden Afghanistans relativ ruhig. Vor der Präsidentschaftswahl am 20. August versuchen die Taliban, ihren Einfluss in allen Regionen des Landes zu erweitern.
Wann wird die schnelle Eingreiftruppe eingesetzt?
Die Bundeswehr stellt seit Juli 2008 für das unter deutscher Führung stehende Regionalkommando Nord eine Eingreiftruppe, die Quick Reaction Force (QRF). Ihr gehören 250 Soldaten an. Kommt ein Wiederaufbauteam in Bedrängnis, kann die QRF angefordert werden. Zum Einsatz gehören Patrouilleneinsätze, Sicherungen von Veranstaltungen, der Schutz von Konvois und Evakuierungen.
Wie hart ist der Einsatz für die Bundeswehrsoldaten?
Die Einsatzdauer beträgt normalerweise vier Monate. Spezialisten können aber durchaus auch länger bleiben. Die Soldaten werden auf das Land und die Gepflogenheiten, aber auch auf das Verhalten in Krisensituationen vorbereitet. Trotzdem verlassen aus Sicherheitsgründen nur die wenigsten die Feldlager. Der Flug erfolgt über Termes in Usbekistan.
Wie viele deutsche Soldaten sind bisher gefallen?
In Afghanistan sind bisher 35 deutsche Soldaten ums Leben gekommen. Soldaten sollten private Lebens- oder Unfallversicherungen abschließen. Viele Versicherungen verweigern die Auszahlung der Versicherungssumme an verletzte Soldaten oder Hinterbliebene, da sie sich auf die "Kriegsklausel" berufen. Diese besagt, dass bei einer Schädigung durch "Kriegs- oder Bürgerkriegsereignisse" kein Anspruch entsteht.