Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi übernimmt am 1. Januar den Vorsitz der G8, der mächtigsten Staatenvereinigung der Welt. Und die Regierungschefs rund um den Globus zittern schon vor seinen flapsigen Sprüchen, mit denen er den Kabarettisten in Italien das Auskommen sichert, aber diplomatische Verspannungen zweiten Grades auslöst.
Hamburg. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi übernimmt am 1. Januar den Vorsitz der G8, der mächtigsten Staatenvereinigung der Welt. Und die Regierungschefs rund um den Globus zittern schon vor seinen flapsigen Sprüchen, mit denen er den Kabarettisten in Italien das Auskommen sichert, aber diplomatische Verspannungen zweiten Grades auslöst.
Das sind Berlusconis schrägste verbalen Ausrutscher der Vergangenheit:
November 2008: Den künftigen US-Präsidenten Barack Obama bezeichnet Berlusconi als "jung, hübsch und gebräunt". Trotz heftiger Kritik im In- und Ausland setzt er wenig später noch eins drauf und sagt: "Wir wären gerne alle so gebräunt wie (Model) Naomi Campbell und Obama".
Januar 2007: Berlusconi outet sich als heimlicher Verehrer seiner Parteifreundin Mara Carfagna, einer Ex-Miss-Italien-Kandidatin. "Wenn ich nicht schon verheiratet wäre, würde ich sie sofort heiraten", verkündet er im Fernsehen was Ehefrau Veronica gar nicht lustig findet und mit einem offenen Brief in "La Repubblica" quittiert.
März 2006: Berlusconi zieht sich den Zorn der Chinesen zu, denn er sagt bei einer Wahlkampfveranstaltung, "dass sie in China zu Zeiten von Mao die Kinder nicht gegessen, sondern gekocht haben, um damit die Felder zu düngen". Die Chinesen protestieren empört.
Juni 2005: Berlusconi bekommt Ärger mit den Finnen für seinen Spruch, er habe bei einem Finnland-Besuch das dortige Essen "ertragen" müssen. Auch lästerte er über "geräuchertes finnisches Rentier" im Vergleich zu italienischem Schinken. Schon 2001 hatte Berlusconi behauptet, die Finnen wüssten "nicht einmal, was Prosciutto (Schinken) ist". Finnlands Präsident Tarja Halonen zeigt sich wenig amüsiert über Berlusconis Behauptung, er habe in einer Kontroverse mit ihr seinen "alten Playboy-Charme" hervorkramen müssen.
März 2005: Nach einem EU-Gipfel in Brüssel bekommt Berlusconi Ärger mit den italienischen Homosexuellen, denn er hat verkündet: "In Italien muss man heutzutage kommunistisch oder schwul sein, wenn man heiliggesprochen werden will."
Juli 2003: Berlusconi sorgt für einen Eklat im Europäischen Parlament, als er den deutschen Europa-Abgeordneten Martin Schulz als Idealbesetzung für die Filmrolle eines KZ-Aufsehers vorschlägt. Später behauptet er, er habe nur seinen Humor unter Beweis stellen wollen.