Barack Obama vervollständigt sein Team. Der künftige US-Präsident ernannte den Physik-Nobelpreisträger Steven Chu zum künftigen Energieminister.
Washington. Barack Obama vervollständigt sein Team. Der künftige US-Präsident ernannte den Physik-Nobelpreisträger Steven Chu zum künftigen Energieminister. Zudem soll der demokratische Senator Ken Salazar aus dem Bundesstaat Colorado neuer Innenminister werden und zugleich für Umweltschutz zuständig sein. Salazar war zuvor unter anderem der Chef der Behörde für nationale Ressourcen sowie Generalstaatsanwalt in Colorado. In den USA ist das Innenministerium nicht für innere Sicherheit zuständig. Neue Chefin der Umweltbehörde EPA wird die frühere Leiterin der Umweltbehörde des Staates New Jersey, Lisa Jackson.
Obama kündigte an, einen neuen Posten zur Koordinierung der Energie-, Klima und Umweltpolitik im Weißen Haus zu schaffen. Der Posten soll von der früheren Chefin der US-Umweltbehörde EPA, Carol Browner, besetzt werden. Grundsätzlich versicherte Obama, der am 20. Januar das Präsidentenamt übernimmt, es werde in seiner Politik keinen Gegensatz zwischen Ökonomie und Ökologie geben: "Es gibt keinen Widerspruch zwischen Wirtschaftswachstum und soliden Umweltpraktiken." Obama betonte erneut, dass Energie- und Umweltpolitik eine Priorität seiner Amtszeit werden solle. Für den Demokraten steht fest, dass die USA bei der Energieversorgung unabhängiger werden müssen. "Wir können uns keine Gleichgültigkeit und keine gebrochenen Versprechungen mehr leisten." Er betonte, durch modernen Umweltschutz und Technologien wie Solarenergie und benzinsparende Autos könnten Millionen Jobs geschaffen werden.
Der Physiker Chu (60), dessen Eltern aus China eingewandert waren, hatte 1997 mit zwei Kollegen den Nobelpreis für Arbeiten zur Kühlung von Atomen erhalten. In den vergangenen Jahren konzentrierte er sich auf Energiefragen, förderte alternative Methoden und warnte vor den Gefahren des Klimawandels. Den Klimawandel bezeichnete er als "größte Herausforderung für die Wissenschaft". In seinen Labors an der Uni Berkeley, wo sich derzeit elf Nobelpreisträger tummeln, geht es unter anderem um Sonnenenergie und Biokraftstoffe. Seit Längerem fordert Chu die Politiker in Washington auf, entschlossener gegen Verschmutzer vorzugehen. Wer die Umwelt belastet, müsse zahlen. "Das wird nicht durch Technologie allein zu lösen sein. Jeder muss einspringen", so seine Position.