Mit scharfer Kritik an der Steuersenkung in Großbritannien hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) die Regierung in London vergrätzt und den...
London/Brüssel. Mit scharfer Kritik an der Steuersenkung in Großbritannien hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) die Regierung in London vergrätzt und den EU-Gipfel belastet, der gestern in Brüssel begann. Im US-Magazin "Newsweek" bemängelte Steinbrück den Kurs von Premier Gordon Brown. "Dieselben Leute, die sich immer gegen Finanzierung durch Staatsverschuldung gewehrt haben, werfen nun mit Milliarden um sich", sagte Steinbrück. Brown hielt dagegen, die Diskussion sei "ganz klar deutsche Innenpolitik. Fast jedes Land macht, was wir machen!"
Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) schlug derweil eine sofortige Steuersenkung vor, er will dafür 25 Milliarden Euro aufwenden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt dies bisher ab. Bundespräsident Horst Köhler forderte eine gemeinsame Kraftanstrengung von Regierung, Wirtschaft, Gewerkschaften und Banken gegen die Rezession. "Ich denke, es ist jetzt die Stunde für eine neue konzertierte Aktion", sagte Köhler der "Süddeutschen Zeitung".