Washington. Hillary Clinton ist einem US-Fernsehbericht zufolge offen für eine Kandidatur als US-Vizepräsidentin an der Seite von Barack Obama. Das habe die frühere First Lady im Gespräch mit Abgeordneten in New York erklärt, meldete der Fernsehsender NBC gestern Abend. Es wurde erwartet, dass Obama in Kürze die notwendige Delegiertenzahl erreicht, um sich die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten zu sichern.
Damit hat Clinton de facto den Wahlkampf in der Demokratischen Partei beendet.
Barack Obama hat nach Berechnung der Nachrichtenagentur AP die für die Nominierung zum US-Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei notwendige Zahl der Delegierten unter Dach und Fach. Damit wird Obama als erster schwarzer Kandidat die Partei ins Rennen ums Weiße Haus führen.
Die Berechnung, die gestern wenige Stunden vor dem Ende der Vorwahlen in den Staaten Montana und South Dakota vorlag, beruht auf mehreren Faktoren: erstens der öffentlichen Zusage von Delegierten, zweitens auf über einem Dutzend privat geäußerten Erklärungen von Delegierten sowie drittens auf einer garantierten Mindestzahl von Stimmen, die Obama bei den aktuellen Vorwahlen in South Dakota und Montana auf jeden Fall erhalten wird, selbst wenn er dort verlieren sollte.
Seine Rivalin Hillary Clinton will unterdessen den Sieg Obamas anerkennen, wie führende Mitarbeiter ihres Wahlkampfteams berichteten. Offiziell werde Clinton aber noch nicht das Handtuch werfen. Davon erhoffe sich die routinierte Politikerin Verhandlungsspielraum mit Obama, beispielsweise in der Frage der Vizepräsidentschaft.
Clinton wolle bei einer Rede in New York anerkennen, dass Obama die für die Nominierung zum US-Präsidentschaftskandidaten der Demokraten notwendigen Delegiertenstimmen hinter sich habe. Das bedeute de facto das Ende ihrer Kandidatur. Die Senatorin werde versprechen, sich weiter für wichtige Themen wie Gesundheitsfürsorge einzusetzen, hieß es weiter.