Tel Aviv. Vor Beginn der Feiern zum 60. Jahrestag der Staatsgründung hat Israel gestern seiner mehr als 22 000 Kriegs- und Anschlagsopfer gedacht. Landesweit heulten zwei Minuten lang die Sirenen. Anschließend versammelten sich Angehörige auf Militärfriedhöfen zu Gedenkzeremonien.

Israel feiert den Unabhängigkeitstag traditionell eine Woche nach dem Holocaust-Gedenktag, um die Wiedergeburt des jüdischen Volkes nach der Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten zu symbolisieren. In den Nahostkriegen seit 1948 sowie bei Anschlägen und bei Angriffen auf Juden in Palästina vor der Gründung des Staates Israel sind nach israelischen Angaben 22 437 Menschen gestorben.

Staatspräsident Schimon Peres verglich den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zum Jahrestag der Staatsgründung mit Adolf Hitler. "Ich identifiziere ein Phänomen wie bei Hitler, und die Welt reagiert wieder gleichgültig", sagte Peres der israelischen Zeitung "Haaretz". "Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass er sich wie Hitler verhalten würde, aber die Welt nimmt ihn auf die leichte Schulter."