"Das U-Boot hat sich von einer Angriffswaffe zu einem Mittel der Friedenssicherung entwickelt", sagte der Marinehistoriker Jann Witt, als die Marine im Mai 2007 in Kiel das Jubiläum "100 Jahre deutsche U-Boote" beging.
"Das U-Boot, Angeklagter Dönitz, scheint wohl eine Art deutsches Verhängnis zu sein", befand ein US-Richter 1946 im ersten Nürnberger Kriegsverbrecherprozess. Karl Dönitz war im Zweiten Weltkrieg Befehlshaber jener deutschen U-Boote gewesen, die als einzige Waffe der Wehrmacht fähig zu sein schienen, die Großmacht Großbritannien auszuschalten, dabei aber 28 000 Seeleute und 711 Boote verloren.
Dennoch: Der U-Boot-Mythos lebt weltweit weiter!
Große und kleine Seemächte setzen auf die unsichtbaren, leisen, relativ billigen Boote, die zwar im Ernstfall ganze Schifffahrtsstraßen blockieren könnten, deren bloßes Auslaufen aus den Stützpunkten aber keineswegs politische Krisen in Kriegsnähe rücken, wie es beim Aufmarsch martialischer Flugzeugträger-Kampfgruppen automatisch der Fall ist. 34 Flotten haben zurzeit mehr als 180 U-Boote in Dienst, sieben weitere wollen ihren "silent service" (lautlose Waffengattung) verstärken.
Jetzt, da die Ära der bis zu 20 000 Tonnen schweren Giganten der Tiefsee, die im Kalten Krieg mit ihren Atomraketen Abschreckung produziert hatten, zu enden scheint, werden die U-Boote wieder kleiner. Und ihre Crews sehen sich als eine Elite, die ein seltsamer, offenbar unsterblicher Mythos verbindet.