Zwei Jahre nach der Hinrichtung des früheren irakischen Diktators wird ihm ein Museum gewidmet. Allerdings werden nicht nur seine Schätze, sondern auch die Grausamkeiten dokumentiert, die Saddam begangen hat. Am Montag gab es nach Wochen relativer Ruhe wieder sechs Autobombenanschläge mit 34 Toten.
Bagdad/Hamburg. Ein Museum für goldbeschlagene Kalaschnikows, Bronzestatuen, Ölbilder, Möbel und allerhand Krimskrams aus seinen Palästen Iraks früherem Diktator wird in Bagdad ein Museum gewidmet.
Sechs Jahre nach der US-Invasion haben die Amerikaner zahlreiche Fundstücke an die irakische Regierung übergeben, die die Relikte der Diktatur der Öffentlichkeit an einem Ort zugänglich machen will. "Eine Attraktion", heißt es in Bagdad. Ein Sammelsurium des Schreckens, des Perversen, glauben Kritiker.
Damit das Saddam-Hussein-Museum kein Schrein für Anhänger des hingerichteten Diktators wird, sollen Fachleute die Ausstellung mit Exponaten anreichern, die die Grausamkeiten des Regimes dokumentieren. Saddam quälte seine Untergeben auf mitunter bestialische Weise. Gezeigt werden allerdings auch Geschenke, die Saddam von ausländischen Gästen erhielt.
Nach einer Mitteilung der US-Armee im Irak soll dem irakischen Volk signalisiert werden, dass die Sicherheitslage sich so verbessert hat, dass ein Saddam-Museum möglich ist.
Am Montag allerdings sind nach langer Zeit relativer Ruhe bei verschiedenen Explosionen 34 Menschen in Bagdad getötet worden. Sechs Autobomben explodierten und verursachten Chaos auf den Straßen der Hauptstadt. Betroffen von den Explosionen waren viele Tagelöhner auf Arbeitssuche.
Die US-Streitkräfte gaben den Tod eines weiteren Soldaten bekannt. Er kam am Sonntag bei einem Einsatz in der Provinz Dijala ums Leben. Zuletzt war am 16. März ein US-Soldat im Irak getötet worden.