Joseph "Joe" Biden, Senator des kleinen US-Bundesstaates Delaware, könnte mit 65 Jahren Barack Obamas Vater sein. Nun ist er US-Vizepräsident - und damit Obamas Juniorpartner. Biden bringt jene Erfahrung mit, die Obama noch fehlt. Vor fast 36 Jahren zog er als damals jüngster Senator in den US-Kongress ein, zuletzt war er Chef des einflussreichen Auswärtigen Ausschusses. Politisches Urgestein, das Respekt und Ansehen bei Republikanern wie Demokraten genießt. Biden ist ein scharfer Kritiker des Irak-Krieges. Er hatte zwar 2002 für den US-Einsatz gestimmt, sich später aber immer mehr von der Außenpolitik des Weißen Hauses distanziert.
Im US-Vorwahlkampf war die demokratische Senatorin von New York, Hillary Clinton (61), noch Barack Obamas Rivalin. Dann holte der neue US-Präsident die frühere First Lady als Außenministerin in sein Kabinett.
Robert Gates (65), bereits Verteidigungsminister unter George W. Bush, bleibt im Amt. Er steht damit für Überparteilichkeit und Stabilität in einer Zeit, in der die USA zwei Kriege führen.
Finanzminister Timothy Geithner ist einer der wichtigsten Männer in Obamas Team. Pikant: Der 47-jährige Ex-Notenbankchef musste kürzlich 48 000 Dollar Steuerschulden an den Fiskus nachzahlen.
Die bisherige Gouverneurin von Arizona, Janet Napolitano (51), übernimmt mit dem Heimatschutzministerium den mit 200 000 Mitarbeitern wohl unübersichtlichsten Behördenapparat in Washington.
Eric Holder ist der erste Afroamerikaner auf dem Posten des Justizministers. Der 57-Jährige, der gleichzeitig Generalstaatsanwalt wird, verfügt als einstiger Vize-Justizminister unter Bill Clinton über fachliche Erfahrung.
Tom Daschle (61), früher Führer der Demokraten im Senat, soll als Gesundheitsminister eines der größten Reformvorhaben Obamas anpacken: die Schaffung einer allgemeinen Krankenversicherung.
Rahm Emanuel (49), Stabschef im Weißen Haus, wird wegen seiner ruppigen Art "Rahmbo" genannt. Er kennt Obama aus seiner Zeit als Chicagoer Kongressabgeordneter.