Mit Monaco will nun auch das letzte namhafte Steuerparadies in Europa sein Bankgeheimnis lockern. Das Fürstentum an der Cote d'Azur erklärte sich in...

Paris/Brüssel. Mit Monaco will nun auch das letzte namhafte Steuerparadies in Europa sein Bankgeheimnis lockern. Das Fürstentum an der Cote d'Azur erklärte sich in der Nacht zum Sonntag bereit, seinen generellen Widerstand gegen einen länderübergreifenden Austausch von Kontodaten aufzugeben und die Zusammenarbeit im Bereich der Steuerhinterziehung gemäß den internationalen Kriterien zu verbessern. Wenige Stunden zuvor hatte auch die belgische Regierung angekündigt, sich aktiver als bisher am Kampf gegen die grenzüberschreitende Steuerflucht in der EU zu beteiligen.

Im Laufe der vergangenen Tage hatten sich bereits Länder wie Liechtenstein, Andorra, die Schweiz, Österreich und Luxemburg bereit erklärt, das Bankgeheimnis zu lockern. Damit begegneten sie der Gefahr, auf einer schwarzen Liste, die die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) planen, als Zufluchtsort für Steuerbetrüger an den Pranger gestellt zu werden. Auf der seit 2000 existierenden Liste der OECD stehen seit einiger Zeit nur noch Monaco, Liechtenstein und Andorra. Alle drei hoffen, durch die nun gemachten Zugeständnisse nicht mehr als "unkooperativ" zu gelten.

Monaco werde bei der Bewegung für Transparenz nicht außen vor bleiben, teilte die Regierung mit. Das betreffe vor allem die Regeln der internationalen Wirtschaftsorganisation OECD für den Austausch von Informationen. Das zwischen dem französischen Nizza und der italienisch-französischen Grenze gelegene Fürstentum mit knapp 33 000 Einwohnern war bislang eines der bekanntesten Steuerparadiese.