Eine dreiviertel Million Menschen in Gaza hat kein fließendes Wasser, eine Million steht ohne Strom da, rund 90 000 Menschen haben nicht einmal mehr...
Eine dreiviertel Million Menschen in Gaza hat kein fließendes Wasser, eine Million steht ohne Strom da, rund 90 000 Menschen haben nicht einmal mehr ein Dach über dem Kopf. Angesichts des Elends ist die internationale Gemeinschaft verpflichtet zu helfen. Auch in einer Wirtschaftskrise. Die Reaktion "Was, jetzt auch noch dafür Geld?" wäre zynisch. Dennoch bleibt der Optimismus über die Geberkonferenz gedämpft. Von Gaza geht eine weltumspannende Erschöpfungsstimmung aus: Die palästinensische Zivilbevölkerung ist erschöpft von Verelendung und von den eigenen Hassparolen; die Israelis sind erschöpft von wachsamer Feindseligkeit und horrenden Sicherheitskosten; und die Weltgemeinschaft ist erschöpft davon, immer nur geschröpft, aber nicht gehört zu werden.
Die Geberkonferenz wird deshalb nur Erfolg haben, wenn drei Bedingungen erfüllt werden: Die Hamas muss einem dauerhaften Waffenstillstand zustimmen und Israel anerkennen. Israel darf den Wiederaufbau von Gaza nicht blockieren. Die Palästinensergruppen und Israel müssen einen Friedensfahrplan erarbeiten, bei dem offen über eine Zwei-Staaten-Lösung, über eine Entwaffnung der Hamas und einen Stopp der israelischen Siedlungsexpansion gesprochen wird. Es wird nicht gehen ohne internationalen Druck. Aber wer gibt, darf auch Druck machen.