Wenn's ums Geld geht, geht Barack Obama mit gutem Beispiel voran. Milliardenausgaben für neue Hubschrauber im Flugpark des Weißen Hauses? Der Präsident lässt noch einmal mit dem Rotstift nachrechnen, ob man das wirklich braucht. Sein Verhältnis zu Hubschraubern ist ohnehin belastet. Bilder von Obamas 'Biest'.
Hamburg/Washington. Zum Hubschrauberfliegen hat der neue US-Präsident eine eigenartige Beziehung entwickelt. Ursprünglich war Barack Obama gewohnt zu laufen. Das tut er selbst im Fitnessstudio. Dann musste er immer häufiger in diesen dicken Vans fahren der Sicherheit wegen.
Als Präsident bekam er nun ein Auto, das man "Biest" nannte, und diverse Hubschrauber für den Flug zum Flughafen (wo sein Jumbojet wartet) oder zum Wochenendtrip nach Chicago.
Völlig gegen die Gewohnheit bisheriger Präsidenten schüttelte er einmal beim Betreten des Hubschraubers dem wachhabenden Marine davor die Hand. Bush und Co. hatten den Mann nicht mal ignoriert. Einmal stieß Obama sich den Kopf am Helidach. Nun soll die 30 Jahre alte Hubschrauberflotte des Weißen Hauses erneuert werden. Und Obama sagt lakonisch, er brauche eigentlich keine neuen Helikopter und vor allem keine teuren.
Der Republikaner John McCain hatte kritisiert, dass die geplanten 28 neuen Hubschrauber mit 11,2 Milliarden Dollar (8,7 Milliarden Euro) den Kostenrahmen sprengen würden. Obama gab ihm schlicht recht. Er sagte, er habe in seinem bisherigen Leben nie einen Hubschrauber zur Verfügung gehabt: "Vielleicht war ich da ja benachteiligt und wusste es nicht", sagte der Präsident.
Also sprach Obama mit Verteidigungsminister Robert Gates, um die Neuanschaffung überprüfen zu lassen. "Das ist ein Beispiel dafür, wie der Materialbeschaffungsprozess Amok läuft, und wir müssen das korrigieren."
Die US-Marine hatte im Kongress erklärt, dass sich die ursprünglich geplanten Kosten für das neue Fluggerät fast verdoppelt hätten. Die neuen Hubschrauber sollen mit Kommunikationsgerät, Raketenabwehr und einem verstärkten Rumpf ausgerüstet sein. Es scheint, dass Obama beim Sparen im Weißen Haus anfängt.