Die globale Wirtschaftskrise und Spannungen innerhalb der Nato könnten den Erfolg des Afghanistan-Einsatzes gefährden. Die USA und ihre Verbündeten...
London. Die globale Wirtschaftskrise und Spannungen innerhalb der Nato könnten den Erfolg des Afghanistan-Einsatzes gefährden. Die USA und ihre Verbündeten müssten künftig auch bei den Militärausgaben sparen, hieß es in einem Bericht des Londoner Instituts für Strategische Studien (IISS). Während Afghanistan und der Irak die neue US-Regierung unter Barack Obama auch weiter beschäftigen werden, müsse die Regierung militärische Prioritäten setzen und sich entscheiden, ob der "lange Krieg gegen den Terror" dabei im Zentrum stehen soll.
"Die globale Finanzkrise bedeutet, dass Mittel für Konfliktprävention und Wiederaufbau nicht im Überfluss vorhanden sind", heißt es in dem Bericht zum Militärischen Gleichgewicht 2009. Deshalb müsse "kreative Diplomatie" eine größere Rolle spielen. "In Staaten, die bedeutende Summen in Auslandseinsätze gesteckt haben, wird das Militärbudget ... künftig unter Druck geraten, da mehr auf innerstaatliche Angelegenheiten Wert gelegt wird", schrieb Herausgeber James Hackett.
Neben finanziellen Problemen bereiteten "Spannungen über die Lastenverteilung" zwischen den Nato-Partnern weiter Probleme. Die Verbündeten müssten sich auf eine gemeinsame Strategie einigen, andernfalls sei die "Zukunftsfähigkeit der Nato-Mission" gefährdet, hieß es. "Ohne positive Entwicklungen und einen einheitlicheren Ansatz scheint es wahrscheinlich, dass manche Länder der Schutztruppe Isaf ihr Engagement neu überprüfen könnten." Als weitere Gefahr sieht das IISS die radikalislamischen Taliban, die nun auch Anschläge in Gebieten durchführten, die zuvor ruhig waren.