Mit der Rückkehr des kanadischen Parlaments aus einer fast zweimonatigen Zwangspause beginnen in Ottawa die Beratungen über ein Stützprogramm für...

Ottawa. Mit der Rückkehr des kanadischen Parlaments aus einer fast zweimonatigen Zwangspause beginnen in Ottawa die Beratungen über ein Stützprogramm für die Wirtschaft. Die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Stephen Harper will morgen neue Vorschläge zur Förderung der Konjunktur unterbreiten. Harper will alles daransetzen, seinen Plan dem des neuen US-Präsidenten Barack Obama anzupassen.

Durch die Wirtschaftskrise bei seinem Nachbarn im Süden ist auch Kanada in Bedrängnis geraten. Die anhaltende tiefe Rezession in den USA wirke sich seit Monaten intensiv auch auf Wirtschaftszweige in Kanada aus - die Ölindustrie, Holz- und Bauwirtschaft, Landwirtschaft und das Geschäft mit Mineralien. Die Probleme der Amerikaner hätten sich auch über die Kreditmärkte in den Norden fortgesetzt, wo die Wirtschaft ähnlich abhängig sei von Vorschüssen wie in den USA, schrieb die "Globe and Mail".

Die Regierung Harper hatte bereits im November einen Plan vorgestellt, der aber von allen drei Oppositionsparteien abgelehnt wurde. Da Harper die Vertrauensfrage an das Programm geknüpft hatte, musste er mit seinem und dem Sturz seiner Minderheitsregierung rechnen. Um seinen Kopf zu retten, bat Harper die Stellvertreterin der britischen Queen, das Parlament bis Anfang dieser Woche in Zwangsferien zu schicken und ihm so eine siebenwöchige Galgenfrist zu gewähren.