Am Pfingsmontag stürzte in Ostafghanistan auch ein Flugzeug der internationalen Schutztruppen ab. Nato bestreitet zivile Opfer bei Luftangriffen.
Kabul. Beim Absturz eines Hubschraubers in Ostafghanistan sind am Montag zwei Soldaten der Internationalen Schutztruppe Isaf getötet worden. Die Nato-geführte Isaf teilte mit, nach ersten Erkenntnissen habe es zum Zeitpunkt des Absturzes keine "feindlichen Aktivitäten“ in der Gegend gegeben. Die Ursache für den Absturz werde untersucht. Angaben zur Nationalität der Toten machte die Schutztruppe wie üblich nicht.
Damit erhöhte sich die Zahl an Pfingsten getöteten Isaf-Soldaten auf mindestens zehn. Vor dem Hubschrauberabsturz hatte die Schutztruppe zwischen Sonnabend und Pfingstmontag acht Tote bei Anschlägen und Angriffen in Süd- und Ostafghanistan gemeldet.
Die Isaf teilte weiter mit, der Hubschrauberabsturz stehe nicht im Zusammenhang mit dem Absturz eines Isaf-Flugzeugs ebenfalls am Montag in Ostafghanistan. Dabei war Angaben der Schutztruppe zufolge niemand ums Leben gekommen. Auch in diesem Fall deutete demnach nichts darauf hin, dass das Flugzeug abgeschossen wurde.
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Die Koalition erklärte, die Ursache für den Absturz werde untersucht. Derzeit gebe es keine Hinweise auf feindliche Aktivitäten in dem Gebiet. Berichte über zivile Opfer oder Schäden lagen nicht vor. Die Besatzungsmitglieder und Passagiere wurden auf einem nahe gelegenen Stützpunkt untersucht.
Nato bestreitet zivile Opfer nach Luftangriff
Unterdessen hat die Nato Berichte über zivile Opfer bei einem ihrer Luftangriffe im Osten Afghanistans zurückgewiesen. Zuvor hatten afghanische Behörden mitgeteilt, dass ein solcher Angriff acht Mitglieder einer Familie das Leben gekostet habe. Bei den Opfern handele es sich um einen Mann, eine Frau und ihre sechs Kinder, sagte ein Sprecher der Regierung in der Provinz Paktia am Sonntag. Der Angriff habe sich am Sonnabendabend (Ortszeit) im Dorf Suri Chail im Bezirk Gurda Saria ereignet.
Die Nato kündigte zunächst eine Untersuchung des Vorfalls an. Ein ranghoher Vertreter des Bündnisses, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte später, es liege bislang kein Beweis vor, dass es überhaupt ein ziviles Opfer gegeben habe. Ein Sprecher des Gouverneurs von Paktia erklärte, der getötete Mann sei kein Taliban gewesen. "Er war in keiner Oppositionsgruppe. Er war ein Dorfbewohner“, sagte Rohullah Samon weiter.
Der Tod von Zivilpersonen, die im Afghanistan-Krieg Opfer der Gewalt zwischen internationalen Truppen und Extremisten werden, belastet die Beziehungen zwischen der Regierung in Kabul und ihren internationalen Partnern. Präsident Hamid Karsai hatte erst kürzlich erklärt, von Nato-Luftangriffen verursachte zivile Todesopfer könnten das gerade unterzeichnete Abkommen über eine strategische Partnerschaft mit den USA untergraben. "Wenn das Leben von Afghanen nicht sicher ist, hat die Unterzeichnung einer strategischen Partnerschaft keine Bedeutung“, sagte er.
USA gedenken der Kriegstoten am Memorial Day
Derweil erinnerten die Vereinigten Staaten am Montag, dem Memorial Day, an ihre Kriegstoten. Aus diesem Anlass legte der Oberkommandierende der NATO-Streitkräfte in Afghanistan, John Allen, während einer Zeremonie im Hauptquartier der Koalition einen Kranz nieder. Er verlas außerdem den Brief eines 23-jährigen Soldaten, der im Januar in der Provinz Helmand getötet worden war.
"Ein Kind wird leben, weil Männer die Sicherheit ihrer Heimat verlassen haben, um hierherzukommen“, schrieb der junge Mann an seine Eltern. „Wenn mein Leben einem Kind Sicherheit bringt, das eines Tages die Welt verändern wird, dann weiß ich, dass es das wert war.“
Mit Material von dpa und dapd