Berlin. Luftangriffe erschüttern die Ukraine, Russland nimmt das Stromnetz ins Visier – für den ukrainischen Präsidenten „unmenschliches“ Kalkül.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die massiven russischen Luftangriffe auf sein Land am Weihnachtstag als „unmenschlich“ gebrandmarkt. „Putin hat bewusst Weihnachten für die Angriffe gewählt. Was könnte unmenschlicher sein?“, erklärte Selenskyj am Mittwochmorgen im Onlinedienst Telegram. Russland habe „mehr als 70 Raketen, darunter ballistische Raketen, und mehr als hundert Angriffsdrohnen“ gegen die Ukraine gestartet, sagte Selenskyj weiter. Ziel sei das Energiesystem des Landes gewesen. „Sie kämpfen weiter für ein Blackout in der Ukraine“, warf Selenskyj den Russen vor. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Russische Kampfflugzeuge vom Typ Tu-95 MS schossen am Mittwochmorgen über dem Schwarzen Meer zahlreiche Marschflugkörper auf die Ukraine ab, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. „Der Feind greift wieder massiv das Energiesystem an“, schrieb Energieminiester Herman Haluschtschenko auf Facebook. Mehr als 50 Raketen und zahlreiche Drohnen seien von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden, erklärte der ukrainische Staatschef weiter. In bestimmten Regionen sei jedoch das Energiesystem beschädigt worden. Techniker arbeiteten daran, die Stromversorgung so schnell wie möglich wieder herzustellen.
Russland mit neuen Luftangriffen auf die Ukraine – Stromnetz im Visier
In der östlichen Region Dnipropetrowsk, wo die Temperaturen im Winter um den Gefrierpunkt liegen, erklärte Gouverneur Serhiy Lysak bei Telegram, dass Russland bei den erneuten Angriffen insbesondere das Stromnetz ins Visier genommen habe. Weiter erklärte er, dass bei einer Such- und Rettungsaktion nach Angriffen auf die Region am Heiligabend festgestellt worden sei, dass ein 43-jähriger Mann getötet und 17 weitere Menschen verletzt worden seien.
Auch der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, meldete bei Telegram einen „massiven“ Raketenangriff auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Der Gouverneur sprach von sieben russischen Angriffen. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden.
Aufgrund des anhaltenden massiven Raketenbeschusses wurden in der Ukraine Maßnahmen zur Begrenzung des Stromverbrauchs ergriffen, berichtete Ukrinform unter Berufung auf den Stromnetzbetreiber Ukrenerho.
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