Berlin. Die Truppenbewegungen im Grenzgebiet zur Ukraine hielt sie damals „für eine Drohgebärde“. An einem anderen Punkt hält die BSW-Chefin fest.

Auch bald drei Jahre nachdem Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, spricht Sahra Wagenknecht sich für Vermittlung mit dem großen Nachbarn aus. Am Mittwochabend räumte die Vorsitzende des BSW aber eine Fehleinschätzung bezüglich der Lage kurz vor dem Beginn des Kriegs im Februar 2022 ein. „Ich habe mich damals auch geirrt. Ich habe gedacht, das ist eine Drohgebärde“, sagte Wagenknecht im ZDF-„heute journal“.

Russland hatte damals mit massiven Truppenbewegungen im Grenzgebiet zur Ukraine Ängste vor einer Invasion geschürt. Moskau dementierte seinerzeit aber jegliche Angriffspläne.

Sahra Wagenknecht räumt Fehleinschätzung ein

Wagenknecht hatte kurz vor Kriegsbeginn gesagt, dass Russland kein Interesse daran habe, in die Ukraine einzumarschieren. „Damals war das die Einschätzung des (Bundesnachrichtendienstes) BND, über die wir auch im Bundestag unterrichtet wurden. Die war falsch“, sagte sie nun im ZDF.

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„Vieles war durchaus vorhersehbar und dieser Krieg hätte sicherlich vermieden werden können, wenn man mehr darauf geachtet hätte, die roten Linien der Russen nicht zu überschreiten“, fügte die BSW-Chefin hinzu.

Wagenknecht: „Müssen wieder Stimme der Vermittlung werden“

Wagenknecht ist eine scharfe Kritikerin der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine und spricht sich für Verhandlungen mit Russland aus. „Wir müssen, denke ich, als Deutschland wieder eine Stimme der Vermittlung werden, eine Stimme der Diplomatie in dieser Welt, die tatsächlich alles daran setzt, militärische Konflikte auf dem Verhandlungsweg zu beenden“, sagte die frühere Linken-Politikerin im „heute journal“.

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