Berlin. Brian Thompson wurde auf offener Straße erschossen. Einem Bericht zufolge wird der mutmaßliche Schütze nun wegen Mordes angeklagt.

Nachdem der Chef des Versicherungsunternehmens UnitedHealthcare, Brian Thompson, auf offener Straße erschossen wurde, ist der mutmaßliche Schütze wegen Mordes angeklagt worden. Der 26-jährige Luigi Mangione werde in einem Punkt wegen Mordes und in zwei Punkten wegen Totschlags in einem besonders schweren Fall beschuldigt, sagte der Staatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg. Der Anklagepunkt wegen Totschlags beinhalte auch den Vorwurf, eine „terroristische Tat“ begangen zu haben.

Laut dem US-Sender CNN werde dem mutmaßlichen Schützen auch Vorsatz vorgeworfen, wobei ihm bei einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe drohe. Mangione steht im Verdacht, Anfang Dezember den Versicherungsmanager in Manhattan vor einer Tagung getötet zu haben. Nach der Tat wurde er im 400 Kilometer entfernten Bundesstaat Pennsylvania festgenommen. Derzeit werde noch verhandelt, ob er an den Staat New York ausgeliefert wird.

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Vorsätzlicher Mord? Warum die Anklage selten ist

Laut CNN komme eine Verurteilung wegen vorsätzlichen Mordes nur selten vor, da dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Dazu gehöre der Mord an Richtern, Polizisten oder Rettungssanitätern. Auch Auftragsmorde oder Terroranschläge begründen eine solche Anklage.

Suspect Questioned In Pennsylvania For United Healthcare CEO Brian Thompson Killing
Einem Bericht zufolge wird Luigi Mangione wegen Mordes angeklagt. © Getty Images via AFP | JEFF SWENSEN

Der Grund, warum der 26-Jährige auf Thompson geschossen haben könnte, könne laut Polizei eine „lebensverändernde“ Rückenverletzung gewesen sein. „Es scheint, dass er einen Unfall hatte, der ihn im Juli 2023 in die Notaufnahme brachte, und dass es eine lebensverändernde Verletzung war“, sagte der Chefermittler der New Yorker Polizei, Joseph Kenny, am Donnerstag dem Sender NBC New York.

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Mangione soll nicht Kunde bei UnitedHealthcare gewesen sein

Der am Montag Gefasste habe im Internet Röntgenaufnahmen gepostet, die Schrauben zeigten, die in seine Wirbelsäule eingesetzt wurden, fuhr Kenny fort. Die Verletzung sei also eine „lebensverändernde“ gewesen, „und das ist es, was ihn auf diesen Weg gebracht haben könnte“. 

Thompson stand seit 2021 an der Spitze des Unternehmens, eines der größten Krankenversicherer der USA mit 440.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 371 Milliarden Dollar (353 Milliarden Euro).

Kenny zufolge fand die Polizei keinerlei Hinweise darauf, dass Mangione jemals ein Kunde von UnitedHealthcare war. Er könnte den Konzern wegen seiner Größe ausgesucht haben, sagte Kenny.

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