Berlin. Die Frau wurde wegen dem Verdacht auf Vergiftung mit Nowitschok auf die Isolierstation der Charité gebracht. Nun gibt es Entwarnung.
Die Berliner Polizei ermittelt derzeit wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts. Eine Frau, die derzeit am Campus Virchow Klinikum behandelt wird, habe den Verdacht, vergiftet worden zu sein. Das gab die Polizei am Dienstagabend auf der Plattform „X“ bekannt.
Nach Informationen der Berliner Morgenpost, die wie diese Redaktion zur Funke Mediengruppe gehört, handelt es sich bei der Frau um die Mutter des russischen Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa. Er war im Sommer unter anderem gegen den Mörder aus dem Berliner Tiergarten freigekommen – einem Agenten des russischen Geheimdienstes FSB.
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Frau äußerte Vermutung, mit Nowitschok vergiftet worden zu sein
Die Frau habe zunächst die Vermutung geäußert, mit Nowitschok vergiftet worden zu sein. Das Nervengift wird unter anderem vom russischen Geheimdienst eingesetzt. Auch Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurde damit vergiftet. Kara Mursa gab via X allerdings eine erste Entwarnung: „Meine Mutter liegt zwar in einem Krankenhaus in Berlin, der Verdacht auf eine Vergiftung oder einen Herzinfarkt hat sich aber Gott sei Dank nicht bestätigt“, so der Kreml-Kritiker. Er selbst hatte zwei Giftanschläge überlebt.
Thank you so much to everyone for your concern and well-wishes. My mother is indeed in a hospital in Berlin, but suspicions of poisoning or heart attack have thankfully not been confirmed. The doctors are continuing with the evaluation. We would be grateful to the media for…
— Vladimir Kara-Murza (@vkaramurza) 17. Dezember 2024
Zunächst würden Spuren im Blut, den Klamotten und der Wohnung der Frau untersucht. Ein endgültiges Ergebnis der Analyse ist nicht vor Mittwochmorgen zu erwarten. „Im Laufe der nächsten Stunden ist die Aufnahme einer Person auf der Sonderisolierstation der Charité für eine umfassende Diagnostik geplant“, hieß es vom Krankenhausbetreiber Charité. „Die Sonderisolierstation ermöglicht eine optimale medizinische Versorgung unter Isolationsbedingungen.“
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Kara-Mursas Mutter war immer wieder öffentlich aufgetreten
Die Mutter von Kara-Mursa, Elena Gordon, hielt sich zuletzt wie ihr Sohn in Berlin auf. Sie trat immer wieder öffentlich in Erscheinung, zuletzt im August. Bei einer Veranstaltung im Mauerpark, bei der der entlassene Ilja Jaschin sprach, hatte Gordon über ihre Gefühle und die Zeit als Kara-Mursa im Gefängnis saß, gesprochen. „Ich bin ein ehrlicher Mensch, der in einen russischen Fleischwolf geraten ist“, sagte sie damals.
„Wir sind erst einmal froh, dass es der Frau momentan gut geht und hoffen, dass das auch in den nächsten Tagen so bleib“, sagte Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei der Berliner Morgenpost. „Es ist klar, dass bei so einem Vorfall sofort die Alarmglocken hochgehen, denn der russische Despot hat mehrfach unter Beweis gestellt, dass Moskaus Arm auch bis nach Berlin reicht und er nicht davor zurückschreckt, Kritiker aus dem Weg zu räumen.“
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